top of page
solutionsurfers.png
susanne egger.png
  • LinkedIn

Auf den Punkt gebracht

eine Interviewreihe

Susanne Egger

Head of Human Resources@Mercedes-Benz Schweiz AG | People & Culture Development | Solution-Oriented Coach | HR Change and Transformation

Interview: 29.06.2023

Ausbildung: Coaching PUR, 2022 / 2023

Liebe Susanne, um den Einstieg auf den Punkt zu bringen, habe ich eine knappe Frage für dich. Stell dir vor, du müsstest deine berufliche Tätigkeit in nur 5 Worten beschreiben. Welche Worte würdest du spontan wählen? 

Steuern, führen, entwickeln, fördern, selektionieren.

Was fasziniert dich dabei gerade am meisten?

Wie spannend und wirkungsvoll die stärkenorientierte Führung ist und wie positiv und motiviert wir innerhalb des Unternehmens meines Arbeitgebers damit umgehen.

Und wie setzt du die lösungsorientierte Arbeitsweise in deinem Alltag um?

Ich kann die «Lösungsorientierung» sehr vielfältig einsetzen, da wir als Entwicklung des Lösungswegs betrachten.

Das kann bei einer herausfordernden Diskussion im Rahmen eines Projekts oder bei fachspezifischen HR-Themen sein. Denn in meinem Fachbereich gibt es bei vielen Themen nicht ein Richtig oder Falsch.

Zudem sind Diskussionen auf der Lösungsebene zu führen, sehr inspirierend.

Am häufigsten setzte ich die Lösungsorientierung im Rahmen der Mitarbeiterentwicklung innerhalb von Coaching-Sessions mit Mitarbeitenden und Führungskräften ein.

 

 

Die Faszination für inspirierende Gespräche auf der Lösungsebene teile ich absolut. Magst du uns ein Beispiel nennen, wie die lösungsorientierte Arbeitsweise einen konkreten Mehrwert geschaffen hat?

In der Vergangenheit habe ich viel Zeit in die Analyse der Ausgangssituation investiert. Mit der Lösungsorientierung hat sich dieser Fokus verändert und ich bin begeistert, wie effektiv diese Coaching - Methode ist und was innert kurzer Zeit damit bewirkt und erreicht werden kann. Dass Ideen vom Coachee kommen, stärkt ihr Selbstbewusstsein, zeigt ihre Talente und Stärken und motiviert sie bei der Umsetzung.

In der Vergangenheit habe ich viel Zeit in die Analyse der Ausgangssituation investiert. Mit der Lösungsorientierung hat sich dieser Fokus verändert und ich bin begeistert, wie effektiv diese Coaching - Methode ist und was innert kurzer Zeit damit bewirkt und erreicht werden kann

Susanne Egger

Und was noch fasziniert dich besonders am Kurzzeitcoaching?

Ganz viel. Dass es der Lösung egal ist, woher das Problem kommt, und ich coachen kann, ohne das Problem wirklich zu kennen (die sogenannte Kunst des Nichtwissens) und es trotzdem funktioniert, beeindruckt mich. Im Weiteren gefällt mir, wie wir dem Coachee auf Augenhöhe begegnen und diesen als Experten wahrnehmen und schätzen. Somit wird viel Wertschätzung gegeben und das passt ideal zu meinen Wertvorstellungen.

Inwiefern haben diese Entdeckungen einen persönlichen Unterschied für dich gemacht?

 

Anfänglich war es für mich ungewohnt, nicht beratend zu sein, sondern in die Rolle des steuernden Coaches. Heute fühle ich mich sehr wohl und vertraut damit.

Und was noch hat dir die lösungsorientierte Haltung ermöglicht?

Einerseits kann ich Mitarbeitende und Führungskräfte bei ihrer persönlichen Entwicklung sowie bei Herausforderungen noch besser unterstützen. Andererseits hat es meine persönliche Haltung verändert und ich bin mental stärker geworden.

Coaching ist heute ein Teil meiner Arbeit und ich schätze das Vertrauen, welches ich dabei erhalte. Und die Fragetechnik kann ich eigentlich überall anwenden.

Coaching ist heute ein Teil meiner Arbeit.

Und die Fragetechnik kann ich eigentlich überall anwenden.

Susanne Egger

Was machst du nun in deinem Arbeitsalltag anders als noch zu Beginn der Ausbildung?

Ein wichtiger Teil ist «Zuhören» und «Mut zur Pause». Dies bedeutet, wenn der Coachee am Reflektieren und Nachdenken ist, ihm diesen Raum zu geben und die Stille und den Moment hinzunehmen. Heute bin ich mit den Methoden bestens vertraut und ich mag es damit zu experimentieren, um noch besser coachen zu können, damit der Coachee am Schluss sagt: es hat sich gelohnt zu kommen.

Das hört sich nach einer "goldenen Zeit des Coachees" an. Diese wertvolle Phase ermöglicht es uns als Coaches, einen Raum zu schaffen, in dem unser Gegenüber seine Gedanken ordnen und neue Perspektiven gewinnen kann. Und welche Frage ist aus deinem Repertoire nicht mehr wegzudenken?

Das gibt es mehrere.

Einerseits mag ich die Skalenfrage «Wo stehst du auf einer Skala von 1-10», weil sie in vielen Situationen so gut passt und einen wichtigen Mehrwert für den Coachee bringt.

Andererseits gefällt mir die Frage «Gibt es eine Frage, die ich dir noch nicht gestellt habe und einen Mehrwert für dich wäre». Ich finde es bemerkenswert, welche wertvollen Entdeckungen am Ende einer Coaching-Session noch hervorkommen.

Die Frage «Welches Lernpotenzial bietet die aktuelle Situation gerade für dich?» hilft dem Coachee zu verstehen, dass er in einem Lern- und Entwicklungsprozess befindet.

«Gibt es eine Frage, die ich dir noch nicht gestellt habe und einen Mehrwert für dich wäre?»

Susanne Egger

Welche noch? (schmunzelt)

Die Booster-Frage: «Was wäre für dich jetzt ein Booster, um dahin zukommen?» finde ich unglaublich. Ich bin immer wieder begeistert, welche Ideen damit zum Vorschein kommen und wie damit ein Denk-Richtungswechsel initiiert werden kann.

 

Was war für dich besonders inspirierend in der Ausbildung bei Solutionsurfers?

Auch da gibt es ganz viele Beispiele wie beispielsweise die Praxisanwendung sowie das Üben mit Kolleginnen und Kollegen in der Rolle als Coach oder Coachee war hilfreich und inspirierend. Dies zeigte auch jeweils gerade den eigenen Entwicklungserfolg. Im Weiteren fand ich die professionelle, kollegiale und inspiriere Atmosphäre während der ganzen Ausbildung als bereichernd. Und ich fühlte mich ideal begleitet und unterstützt.

 

Liebe Susanne, abschliessend noch ein paar persönliche Fragen: 

Welches Buch hat dich in letzter Zeit besonders inspiriert oder fasziniert?

Mein aktuelles Lieblingsbuch ist: THE BIG FIVE FOR LIFE von John Strelecky.  

Zu wissen, was einem bei der Arbeit erfüllt ist für mich bereichernd.

Ein wirklich tolles Buch! Und wie würdest du deine Persönlichkeit in drei Worten beschreiben?

Wissbegierig, Tatkraft, Empathie.

Und was würdest du gerne in der Welt ändern?

Ich würde gerne jedem Menschen die Möglichkeit zum Lernen geben. Ich finde es absolut spannend in neuen Themen zu recherchieren und Neues kennenzulernen.

Wenn du mit einer Person (tot oder lebendig) zu Abend essen könntest, welche wäre das und was möchtest du diese Person Fragen?

Ich würde gerne mit Alain Berset zu Abend essen und herausfinden, wie er seine psychologische Stabilität trainiert und steuert. Ich bin beeindruckt, wie er die Schweiz durch die Corona-Krise geführt hat.

Liebe Susanne, es war eine aussergewöhnliche Gelegenheit dich zu treffen und von deinen wertvollen Erkenntnissen zu lernen.

Herzlichen Dank!

INTERVIEWREIHE

Wir sprechen mit inspirierenden Persönlichkeiten darüber, wie sich eine lösungsorientierte Sichtweise auf nützliche, bedeutungsvolle und gar überraschende Weise ausgewirkt hat.

bottom of page